Weng / Bad Griesbach

Ort

Weng
Gemeinde Bad Griesbach
Kataster-Nr. PA_BG_01
Literaturhinweise Neue Höhlen-Untersuchungen in Bayern, Dr. Michael Bayerl, Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, Bd. 13 v. 1899, S. 20-S.24
Erforschung Dr. Bayerl
Koordinaten 48.45169, 13.15106
Kategorie Erdstall sicher
Haversath, Heft 14 nicht relevant, da rechts der Donau
Fotos  
Zeichnung:  Dr. Bayerl 
Lage Erdstall (Basis BayernAtlas, Historische Karte)
Lage Erdstall (Basis BayernAtlas, Historische Karte)
Lage Erdstall (Basis BayernAtlas, Historische Karte) mit eigener Ergänzung
Lage Erdstall (Basis BayernAtlas, Historische Karte) mit eigener Ergänzung

Quelle: Bayernatlas/Luftbild
Quelle: Bayernatlas/Luftbild
Quelle: Bayernatlas/Relief
Quelle: Bayernatlas/Relief

 Der Erdstall Weng, Stadt Bad Griesbach i. Rottal

 

Der Erdstall Weng ist im Erdstallregister  fälschlich als „Wenig, Griesbach, senkr. Schacht“ geführt. Der Quellenhinweis „Bayerl S.20“ war bis vor kurzem nicht zu finden. Erst eine intensive Recherche brachte schließlich eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1899 zum Vorschein[1]. Zusammen mit der Heimatforscherin Martina Egger aus Weng konnte mit freundlicher Unterstützung weiterer Dorfbewohner die Lage des Erdstalls lokalisiert werden.

Von dem Erdstall wussten auch ältere Einwohner Wengs nichts.

Häufig sind Erdställe südlich der Donau im „Blättermergel“ angelegt. Eigentlich standfest. Weil aber der Mergel in den letzten Jahrhunderten als gutes Bodenverbesserungsmittel in der Landwirtschaft verwendet wurde, sind viele Erdställe angegraben, bzw. ganz weggegraben worden. Der Erdstall Weng ist ein Beispiel. Dr. Michael Bayerl, praktischer Arzt in Aidenbach, Lkr. Passau hat insgesamt vier Ganganlagen detailliert beschrieben. Die „Primsenhöhle“ findet man unter PA_BE_01_Bergham.

Wie häufig anzutreffen, ist der Erdstall auf der Flur eines größeren Anwesens.

 

 

Geschichte

Weng liegt außerhalb des Bearbeitungsgebiets Heft 14, Dr. Haversath. Die Größe des Anwesens deutet auf einen hochmittelalterlichen Ministrialensitz hin[2]. Eine vertiefte Bearbeitung der mittelalterlichen Siedlungsgenese wäre wünschenswert.

 

 

Der Erdstall

Die Skizzen des cand. arch. Joseph Wenninger der vier Erdstallfragmente zeigen für Weng, Bergham; Gde. Beutelsbach und Berg; Gde. Roßbach, Lkr. Rottal-Inn eindeutig hochmittelalterliche Erdställe. Bei Hötzenham ist ein Erdstall nicht belegt.

 Interessant ist bei Weng neben dem sehr engen Schlupf die Endkammer. Dr. Bayerl verwendet den Begriff „Kreuzgangabschluss“. Eine nahezu identische Kammer finden bei vielen Erdställen, beispielsweise im Erdstall Wösner, Münzkirchen, Öberösterreich.

 

Nikolaus Arndt

Im Dezember 2022



[1] Neue Höhlen-Untersuchungen in Bayern, Dr. Michael Bayerl, Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, Bd. 13 v. 1899, S. 20-S.24

[2] Die Kirche von Weng, Dr. Wurster, 04.PfG/12/Weng-St. Wolfgang-Vtg-2004-2.doc

Quelle: Zeichnung Dr. Bayerl in Beiträge zur Anthropologie
Quelle: Zeichnung Dr. Bayerl in Beiträge zur Anthropologie
Quelle: Zeichnung Dr. Bayerl in Beiträge zur Anthropologie
Quelle: Zeichnung Dr. Bayerl in Beiträge zur Anthropologie