Landkreis Passau (incl. Stadt Passau)

Die im Erdstallkataster für den Landkreis Passau einschl. der Stadt Passau erfassten 114 Unterirdischen Gänge/Anlagen verteilen sich hinsichtlich ihrer Klassifizierung und die 49 Erdställe  geografisch wie folgt:

Das Erdstallkataster von Stadt und Landkreis Passau

Als Teil des Registers "Unterirdische Gänge/Anlagen von Bayern weist das Register für Stadt und Landkreis Passau mit 114 Einträgen einen bedeutenden Anteil auf.

Grundlage sind im Wesentlichen die Nennungen der "Erdställe", wie ausführlich erwähnt, im Register von Dr. Kick. Ergänzungen ergeben sich aus dem Abgleich mit dem Erdstallarchiv von Manfred Stolper. Zusätzliche Erweiterungen hat das Register durch eigene Recherchen im Laufe der letzten 14 Jahre erfahren. Über Jahre hinweg wurden in Stadt und Landkreis Passau umfangreiche Erkundungen durchgeführt und dabei viele zusätzliche Erkenntnisse gewonnen.

In der mehrjährigen Detailarbeit konnte quasi die "Spreu vom Weizen" getrennt werden. Nichtbelastbare Sagenbeschreibungen, Gangsysteme, die nicht den Erdställen zuzuordnen sind, und vage Beschreibungen wurden den "Sonstigen unterirdischen Gängen/Anlagen" zugeordnet. Von den 114 Nennungen zu unterirdischen Gängen/Anlagen im Register sind im Erdstallkataster 49 als „echte“ Erdställe verblieben. Ohne hierzu auf einer exakten Begrifflichkeit bestehen zu wollen sind diese „echten“ Erdställe unterteilt in „sicher“, „wahrscheinlich“ und „nicht sicher".

Eine umfangreiche Untersuchung für Teilgebiete der Landkreise Passau und Freyung-Grafenau im Heft 14 der Passauer Schriften zur Geographie von Johann-Bernhard Haversath ist im Zusammenhang mit dem Erdstallkataster von großem Interesse. Sämtlicheim Erdstallkataster als „echte“ Erdställe identifiziert und kartografisch erfassten Gangsysteme liegen unter oder unmittelbar neben hochmittelalterlichen Anwesen. Dieses Phänomen ist an anderer Stelle detailliert beschrieben. In einer separaten Karte (Basis BayernAtlas) sind die Überlagerungen von „echten“ Erdställen mit hochmittelalterlichen Anwesen aus besagtem Heft 14 dargestellt.

Im Register sind die Hinweise auf Gänge, die es nicht geschafft haben ins Kataster aufgenommen zu werden, mit „nein“ bezeichnet.

Ausgehend von einer nach allen Seiten offenen Bearbeitung und Diskussion können weitere Hinweise dazu führen, dass davon der eine oder andere registrierte Gang "den Sprung ins Kataster" schafft bzw. durch belastbare Hinweise der eine oder andere "Erdstall" aus dem Kataster entfernt werden muss.

Bayerischer Denkmalatlas

Im Denkmalatlas sind für jeden Landkreis und jede Gemeinde die Bau- und Bodendenkmäler nummeriert aufgeführt. Weil das System keine Sortiermöglichkeit zulässt wurden nach Erarbeitung des Erdstallkatasters sämtliche Gemeinden auf den Begriff „Erdstall“ hin einzeln durchsucht und die Nennungen dem Kataster bzw. Register zugeordnet. Die Vorgangsumkehrung wäre nicht erfolgreich, da eine Vielzahl von „echten“ Erdställen in Niederbayern, im Gegensatz zur Oberpfalz, nicht als Bodendenkmal registriert sind. Der Vergleich ist in einer separaten Tabelle dargestellt (Abb. 5: Übersicht zu unterirdischen Anlagen im Erdstallregister, -kataster und in der (Boden-)Denkmalliste des BLfD) 

Nikolaus Arndt

Aldersbach, im November 2022

*) diese beiden "Unterirdischen Gänge/Anlagen" wurden hier mit aufgeführt, das sie in früheren Beschreibungen als "Erdställe" bezeichnet wurden.