Ort |
Karling |
Gemeinde | Aidenbach |
Kataster-Nr. | PA_AI_02 |
Literaturhinweise | |
Erforschung | Pamler, Arndt |
Koordinaten | 48.57110, 13.08492 |
Kategorie | Erdstall wahrscheinlich |
Haversath, Heft 14 | nicht relevant, da rechts der Donau |
Fotos | |
Grundriss: |
Der Erdstall Karling; Markt Aidenbach
Der Erdstall Karling ist in der Erdstallforschung nicht bekannt. Der Verfasser ist in Karling aufgewachsen. Beim genauen Lesen der Chronik der Pfarrei Aidenbach von Joseph Pamler[1] und der Kenntnis zu Erdställen ist ein Abschnitt aus der Beschreibung von Karling aufgefallen:
„....Bei der nämlichen Ausgrabung fand man aber auch einen unterirdischen Gang, der von der Grundmauer der Kirche aus in nördlicher Richtung unter der Strasse durch gegen das Hanselbauernhaus fortlief. Der Gang ist nicht gemauert, sondern nur im Lehmboden ausgestochen, etwa 5 Fuß hoch und 2 ½ Schuh breit und hatte an den Seiten einige halbrunde Nischen, (303) in denen sich noch die Spuren dort gestandener Lichter zeigten. Mit der Kirche stand der Gang in keiner Verbindung, da die Grundmauern derselben ihn schlossen und abschnitten und offenbar jünger sind als der Gang und auch keine Spur eines ehemaligen Eingangs oder eine Öffnung an der Mauer zu bemerken war. Betrachten wir aber die Örtlichkeit etwas aufmerksamer, so kann der einstige Zweck dieses Ganges kaum mehr zweifelhaft sein. Die sämmtlichen Gebäude sammt Garten des Christlbauern sowie der Platz, den die Kirche einnahm, liegen nämlich auf (einem) länglich runden Hügel, den jeder Beobachter als künstlich angelegten Wall erkennen muß, da die Wände desselben noch ganz regelmäßig und fast unversehrt sind. Hier war also offenbar ein befestigter Sitz der Herrn von Kadling - und der Gang diente ohne Zweifel (304) dazu, den Bewohnern bei feindlichen Angriffen und Belagerungen einen sicheren Ein- und Ausgang zu gewähren. Wie weit sich der Gang erstreckt haben mag, ist nicht zu ermitteln, umso weniger, da die gegrabene Öffnung wieder verschüttet worden ist.“
Wo aber soll die Kirche gewesen sein? Einziger zeichnerischer Hinweis ist ein Gemälde aus dem Jahr 1742 zum Österrreichischen Erbfolgekrieg. Hier ist die Karlinger Kirche zu erkennen.
Mit finanzieller Unterstützung durch den Markt Aidenbach wurde 2013 eine geophysikalische Untersuchung des Geländes beim Christlbauer durchgeführt.[2] Ob die Strukturen auf den Georadarbildern tatsächlich was mit der einschl. Grundmauern abgebrochenen Kirche zu tun haben, konnte nicht geklärt werden. Der von Joseph Pamler sehr genau beschriebene Gang, an die Kirchenfundamente stoßend , mit „etwa 5 Fuß hoch und 2 ½ Fuß breit“ entspricht etwa 150 cm hoch und 75 cm breit.
Geschichte
Karling liegt außerhalb des Bearbeitungsgebiets Heft 14, Dr. Haversath
Karling ist im Hochmittelalter mehrmals erwähnt als „Chadelingen“[3]. Ob Karling bereits im Frühen Mittelalter existierte ist bisher nicht nachweisbar.
Der Erdstall
Zum Erdstall liegen lediglich die Angaben in der Chronik der Pfarrei Aidenbach . Die Feststellungen von Joseph Pamler, ergänzt um die Lage im hochmittelalterlichen Siedlungsbereich nahe einer Kirche bekräftigt die Feststellung, dass an der identifizierten Stelle sich Fragmente eines Erdstalls befinden.
Der Erdstall PA_AI_02_Karling ist im Bayern-Atlas mit Denkmaldaten, Stand 11_22 nicht erfasst.
Nikolaus Arndt
im Dezember 2022
[1] www.pamler.aidenbach.de, Chronik der Pfarrei Aidenbach ; 41. Kadling /:vulgo Karling ./
[2] LMU, Bericht zu den Bodenradaruntersuchungen auf dem Anwesen Oberkarlinger Straße 27; 29.01.2014
[3] Monumenta Boica, 4. Monumenta Alderspacensia, S. 309